Oolong Tee - auch der blaue Tee genannt
Oolong Tee ist ein halb- oder anfermentierter Tee und somit die Schnittstelle zwischen Grünem und Schwarzem Tee. Direkt nach der Ernte werden die Blätter in der Sonne angetrocknet, um so den Oxidationsprozess einzuleiten. Das gewelkte Blatt wird dann in Bambussieben leicht gerüttelt. Dadurch reißen nur die Blattränder ein, nur der hier austretende Zellsaft oxidiert, im Inneren bleibt das Blatt grün. Durch Hitze oder Röstung in der Pfanne wird die Fermentation beendet. Es erfordert viel Erfahrung des Teamakers, die Fermentation im richtigen Moment zu unterbrechen, um den besten Geschmack des Tees zu erzielen. Es gibt mehrere Tausend verschiedene Arten unterschiedlicher Fermentationsgrade, von 5-90%. Dieser Tee wird auch „Wu Long“ genannt – „Kleiner, schwarzer Drache“, denn die Optik der kleinen, schwarzen, wild gedrehten Blätter erinnert daran. Der Geschmack ist lieblich-blumig und von aromatischer Süße. Gute Qualitäten können bis zu achtmal aufgegossen werden und verändern dabei stets Geruch und Geschmack.
Übrigens: Wenn die Rede von Blauen Tee ist, dann ist der Oolong damit gemeint.
Weißer Tee - weich, mild und leicht
Für Weißen Tee werden im Frühjahr junge Blätter und teils noch ungeöffnete Blattknospen geerntet. Einige zarte Blätter haben einen weiß schimmernden Flaum an der Unterseite, was dem Tee seinen Namen gegeben hat. Der Vitalstoffgehalt ist bei Weißem Tee sehr ausprägt. Daher werden ihm viele positive Eigenschaften für die Gesundheit zugeschrieben.
Die Herstellung des Weißen Tee erfolgt besonders schonend, um das feine Aroma zu schützen. Der Tee bildet eine sehr helle Tasse, der Geschmack ist mild, weich und leicht fruchtig.
Gelber Tee
Dieser Tee wächst in den höchsten Anbaulagen auf steinigem Untergrund. Er wird ähnlich den Oolongs nur teilweise fermentiert. Es erfordert Fingerspitzengefühl, die Fermantation im richtigen Moment zu stoppen. Der Tee ist belebend und weist einen hohen Gehalt an Vitalstoffen auf.
Der Genuss blieb lange Zeit den buddhistischen Mönchen vorbehalten. Meist ist das Blatt spiralartig offen oder grobkugelig. Die Tasse ist von hellgelber bis grünlicher Farbe und der Geschmack ist fein würzig bis mild, fruchtig und bittert kaum nach.
Halbschatten Tee
Hierfür stand der Wunsch im Vordergrund, Tee zu trinken, der unter ursprünglichen Bedingungen gewachsen ist. Dafür werden die Teesträucher 10-14 Tage vor der Ernte mit Netzen überspannt (jap.: kabusé).
Denn in freier Natur wächst die Teepflanze im Schatten großer Bäume. Bodenqualität, Klima und Beschattung geben dem Tee Frische und einen hocharomatischen Duft. Durch den Schattenwuchs enthalten die Blätter mehr Extrakt und Blattfarbstoffe. Diese Teesorte besitzt einen niedrigeren Gehalt an Gerbstoffen, wirkt aber stark anregend durch seinen hohen Koffeinanteil.
Die Verarbeitung der Blätter entspricht der des grünen Tees. Nach dem Trocknen weisen die Blätter eine nadelartige Struktur auf. Der Geschmack ist fein-fruchtig, kräftig im Aroma mit einer leichten Süße. Er kann bis zu fünfmal aufgegossen werden.
Matcha Tee
Hierbei handelt es sich um den Pulvertee der japanischen Teezeremonie, wobei die Chinesen die Erfinder des Pulvertees sind! Sowohl von der optischen Erscheinung, als auch vom Geschmack unterscheidet sich dieser Tee von den anderen uns bekannten Sorten.
Buddhistische Mönche nennen den zubereiteten Tee auch „Schaum flüssiger Jade“. Matcha ist in einer Steinmühle fein gepulverter, grüner Tee. in Maßlöffel Pulver wird in eine Schale gegeben, mit frisch gekochtem, abgekühltem Wasser übergossen und mit einem Pinsel oder Besen aus Bambus schaumig geschlagen.
Der Geschmack des Matcha ist besonders intensiv und aromatisch und reicht je nach Qualität von leicht herb bis angenehm süß.
Pu Erh Tee (auch Roter Tee genannt)
Die Teesorte Pu Erh stammt ursprünglich aus der chinesischen Provinz Yunnan , benannt nach einer gleichnamigen Stadt im Süden dieser Provinz. Gewonnen wird er aus einer wildwachsenden Unterart des Teestrauchs, dem Quinmao. Heute wird er auch auf Plantagen angebaut. Pu Erh wurde bereits 350 n. Chr. erstmals schriftlich erwähnt. Die Herstellung durchläuft mehrere Phasen: Direkt nach der Ernte werden die während des Transports gewelkten Blätter vorgedämpft und anschließend gerollt. Danach erfolgt eine Vortrocknung in der Sonne, im Anschluss wird nochmals gerollt und am Ende der ersten Verarbeitungsphase durch Zufuhr von Wärme erhält das Blatt seine endgültige Form. So ist der so genannte Qing Mao Tee entstanden.
In der zweiten Phase findet ein postfermentierender Prozess statt, der den eigentlichen Pu Erh Tee entstehen lässt. Dafür wird der noch halbfeuchte Tee mit einem Teepilz geimpft und in Kellern, Höhlen oder im Boden vergraben über 1-5 Jahre gelagert. Hier trocknen die Blätter nur langsam und der Pilz kann fermentierend auf das Blattgut wirken. Der Tee verfärbt sich dunkelrot bis braun und je nach Dauer der Lagerung ist ein leichter Schimmel auf der Blattoberfläche erkennbar. Der Geschmack des Tees ist erdig und kräftig-würzig. Ursprünglich wurde dieser Tee zu verschiedenen Formen gepresst, zum Beispiel in Ziegelform, zu Teescheiben (Bing-Cha) oder kleinen Nestern (Toucha). Heute ist er bei uns vor allem in loser Form zu finden.
Mate Tee - Das grüne Gold der Indios
Diese Art von Tee wird aus den Blättern des immergrünen Matestrauchs gewonnen und wirde sowohl grün als auch geröstet angeboten. Mate ist koffeinhaltig. Um so kürzer die Ziehzeit, umso stärker die anregende Wirkung und der Geschmack des Getränks ist milder. Bei längere Ziehzeit kann Mate sehr rauchig bis hin zu bitter schmecken, bedingt durch den Gehalt an Gerbstoffen.
In Südamerika trinkt man Mate aus der Cuia (Kalebasse), dem Originaltrinkgefäß aus einem ausgehölten und getrockneten Kürbis. Die Kalebasse wird etwa zu zwei Drittel mit Mate gefüllt. Der erste Aufguss wird nicht mit kochendem Wasser durchgeführt. Anschließend lässt man die Cuia etwas ruhen, bevor man das Mundstück, die Bombilla (Trinkröhrchen), mit dem Daumen zuhält und tief in die Cuia hineinsteckt, den ersten Aufguss bis zum letzten Rest aussaugt und ausspuckt. Er wird nicht getrunken, weil er zu bitter schmeckt. Nach dieser anfänglichen Prozedur wird heisses Wasser in die Cuia gefüllt. Nun kann endlich der aromatische Matetee getrunken werden. Mate kann einige Male aufgegossen werden, bis der Geschmack nachlässt.
Tee ist nicht immer Tee
Nicht alles, was unter der Bezeichnung „Tee“ gehandelt wird, stammt tatsächlich von dem Namensgeber, der Teepflanze, ab. Bekannt sind uns heut eine Vielzahl von Kräutern und Pflanzen, die frisch oder im getrockneten Zustand mit heißem Wasser überbrüht werden. So gelangen die gesunden Inhaltsstoffe in das Wasser, das später als wohltuendes Getränk genossen wird. Hier fallen uns zuerst die bekannten Heilkräuter ein, die schon seit Menschengedenken von gesundheitlichem Nutzen sind. Je nach Land, Kultur und Überlieferung kommen die unterschiedlichsten Pflanzen oder nur bestimmte Teile von ihnen zum Einsatz.
Daneben gibt es aber auch in verschiedenen Ländern ganz besondere Gewächse, die Verwendung als Aufgussgetränk finden.
Tee aus Südafrika
In Südafrika findet man eine Pflanze, die unter den Namen Rotbusch, aber auch Rooibos-, Redbos-, Buschmann- oder Koopmannstee bekannt ist. Diese Pflanze ist etwa einen Meter hoch, hat Zweige, die an Ruten erinnern und feine Ästchen. Die Blätter sind grün und fein, ähnlich den Kiefernadeln. Die Äste werden in der Sonne getrocknet und zerkleinert und es entsteht der Rotbuschtee. Ein qualitativ hochwertiger Rotbuschtee entwickelt eine rubinrote Tassenfarbe, der Geschmack ist weich und leicht süß.
Rotbusch enthält weder Koffein noch Gerbsäure, daher ist er einfach in der Zubereitung. Überdosierung oder zu lange Ziehzeit haben kaum Auswirkung auf den Genuss des Tee.
Mittel- und Südamerika bieten gleich zwei Spezialitäten, die den europäischen Markt erobert haben.
der rauchige Geschmack von Mate
Mate – Ein Strauch, der vor allem in Paraguay, Brasilien und Argentinien vorkommt. Die Blätter einer Stechpalmenart werden für diesen Tee verwendet. Mate ist reich an Vitaminen, wirkt dank seines Koffeingehaltes anregend und soll den Stoffwechsel begünstigen. Der Geschmack ist leicht rauchig-würzig und herb, er erinnert ein wenig an kräftigen Grünen Tee.
Lapacho – „Schatz der Inkas“
Lapacho – „Schatz der Inkas“ ist das zweite Highlight Südamerikas. Gewonnen wird er aus der Rinde der Tabebuia-Bäume. Diese wachsen in den Regenwäldern Südamerikas, aber auch Indien und werden bis zu siebenhundert Jahre alt. Dem Tee wird eine Vielzahl heilender Kräfte nachgesagt. Er soll zum Beispiel das Immunsystem stärken, wundheilend wirken und antibiotische Eigenschaften besitzen. Für die Zubereitung verwendet man auf einen halben Liter Wasser etwa einen Teelöffel Lapacho, lässt ihn 5 Minuten kochen und weitere zehn bis zwanzig Minuten ziehen. Das fertige Getränk besitzt einen lieblichen Geschmack und erinnert ein wenig an Vanille oder Karamell.
China kultiviert schon seit über 6000 Jahren Pflanzen und Kräuter, welche als Genuss-, Heil- und Nahrungsmittel zum Einsatz kommen. Viele ganz spezielle Zutaten mischen sich in China zu einem individuellen Getränk, dass hierzulande selbst nicht nachzuahmen ist. Die Bestandteile sind zum einen nicht verfügbar und zum anderen oft verschreibungspflichtig. Ingwer und Ginseng sind uns bekannte Pflanzen, die uns ein Stück chinesische Tradition nach Hause bringen.
Hier gibt es weitere Informationen rund um Tee.